Interview mit der Musikerin Carolin Brandl

Klasse 8b: Hallo Frau Brandl. Bitte stellen Sie sich zu Beginn kurz vor.

Carolin Brandl: Mein Name ist Carolin Brandl, ich bin 31 Jahre alt, komme aus Hilpoltstein, bin studierte Diplommusiklehrerin, habe in Würzburg Musik studiert, bin am Gnadenthal-Gymnasium Ingolstadt für Querflöte zuständig und hier an der Musikschule Hilpoltstein tätig.

Klasse 8b: Vielen Dank. Sie haben ja schon gesagt, dass sie an der Musikschule tätig sind, aber wie sind Sie eigentlich zu der Musik gekommen?

Carolin Brandl: Ich bin durch meine Eltern zur Musik gekommen. Dadurch, dass meine Eltern beide studierte Musiker sowie an der Musikschule tätig sind und mein Vater zudem noch Posaunist bei den Nürnberger Symphonikern ist, war in meinem Leben schon immer Musik. Und so bin ich zu der Musik gekommen und wollte auch unbedingt ein Instrument lernen.

Klasse 8b: Welche Instrumente spielen Sie und wie lange schon?

Carolin Brandl: Ich spiele Klavier und Querflöte, ich habe 1996 mit Klavier angefangen und 3 Jahre später 1999 ist dann die Querflöte dazu gekommen.

Klasse 8b: Welches von beiden Instrumenten mögen Sie mehr?

Carolin Brandl: Ich denke eher die Querflöte, weil das mein Hauptfach war, wobei ich Klavier auch total gerne spiele, aber Querflöte ist mein Hauptinstrument.

Klasse 8b: In Ihrer Rolle als Vorstand der Stadtkapelle tragen Sie eine sehr große Verantwortung bitte erläutern Sie kurz ihr Tätigkeitsfeld.

Carolin Brandl: Ja ihr habt ja schon gesagt, dass man als Vorstand eine große Verantwortung trägt. Vorstand sein heißt, ich bin die Geschäftsführerin von unserem Verein, der gesetzliche Vertreter, also wenn man es so sagen möchte, natürlich auch das Oberhaupt und ich sorge außerdem dafür, dass die gesetzlichen und auch die steuerlichen Bestimmungen und auch unsere Satzung, das ist wie unser kleines Regelwerk, nach dem wir uns alle richten, eingehalten wird. Dann organisiere ich natürlich auch noch einiges für unsere Sitzungen und habe, wenn es hart auf hart kommt, die alleinige Entscheidungsgewalt, wobei ich in meinem Vorstand noch mehrere Leute habe. Das heißt, das bin nicht nur ich, sondern ich habe noch einen Stellvertreter, zum anderen haben wir den Kassierer, den Schriftführer und die Entscheidungen die wir treffen, sind immer sehr demokratisch.

Klasse 8b: Okay, Sie haben vorhin erwähnt, dass Sie manchmal, wenn es hart auf hart kommt, die alleinige Entscheidungsgewalt haben. Mussten Sie schon mal eine solche Entscheidung treffen?

Carolin Brandl: Gott sei Dank nicht. Klar diskutiert man auch in den Sitzungen, aber irgendwann kann man sich dann trotzdem wieder auf etwas einigen, womit alle einverstanden sind.

Klasse 8b: Ich hätte noch eine Frage hierzu und zwar haben Sie ja gesagt, dass Sie hin und wieder mal Sitzungen haben. Wie oft treffen Sie sich dann?

Carolin Brandl: Wir treffen uns in der Regel einmal im Monat bei einer Vorstandssitzung, bei der wir über das aktuelle Geschehen reden und manchmal brauchen wir auch nach einer Sitzung drei Tage später schon wieder eine, weil zum Beispiel ein komischer Fall eingetreten ist, über welchen wir dringend reden müssen, aber normalerweise treffen wir uns nur einmal im Monat. Einmal im Jahr machen wir eine große Generalversammlung, wo wir auch unsere passiven und aktiven Mitglieder einladen und rückblickend auf das letzte Jahr schauen und auch vorausblicken, Dinge planen und überprüfen, was noch ansteht.

Klasse 8b: Und wie trägt Ihre Tätigkeit dazu bei, den Landkreis zu gestalten?

Carolin Brandl: Als Musikverein gestalten wir das kulturelle Leben im Landkreis Roth durch unsere Konzerte mit, außerdem umrahmen wir natürlich auch kirchliche Feste, das heißt in Hilpoltstein sind wir auch immer bei Fronleichnam und bei diversen kirchlichen Geschäften vertreten. Zum anderen machen wir ganz große Jugendarbeit zur Gewinnung von unseren Nachwuchsmusikern. Zum Beispiel haben wir die Bläserklasse in der Grundschule in Zusammenarbeit mit der Musikschule und mit der Grundschule ins Leben gerufen. Im Großen und Ganzen gestalten wir somit das kulturelle Leben im Landkreis Roth mit.

Klasse 8b: Wo treten Sie mit der Stadtkapelle auf?

Carolin Brandl: Wir treten mit der Stadtkapelle vor allem hier in Hilpoltstein und auch in der Umgebung auf. Es kann auch mal im Nürnberger Raum sein. 1999 haben wir auch eine Tournee durch die USA gemacht und zwar sind wir immer an der Ostküste entlang gereist und haben da auch gespielt und haben uns natürlich Washington, New York und die ganzen großen Städte angeschaut, das war schon toll, also da sind wir mal über die deutschlandweiten Grenzen hinausgegangen.

Klasse 8b: Und wie viele Zuschauer gab es dort ungefähr?

Carolin Brandl: Zuschauer gab es sehr viele, das kann ich jetzt ehrlich gesagt gar nicht beantworten. Das waren jedenfalls riesige Plätze und diese waren auch wirklich voll mit Menschen. Damals wurde das von den deutschen Gesellschaften organisiert, die ausgewandert sind und dann veranstalteten diese Gesellschaften natürlich auch deutsche Feste in Amerika.

Klasse 8b: Gibt es bei Ihnen in der Stadtkapelle Hilpoltstein besondere Veranstaltungen und wenn ja, welche?

Carolin Brandl: Ja, wir haben in unserem Kalender verschiedene, fest etablierte Veranstaltungen, wie zum Beispiel unser alljähriges Frühlingskonzert, das immer in der Stadthalle in Hilpoltstein stattfindet. Das ist unser großes Jahreskonzert, wir arbeiten darauf  hin und lassen dann alles vom Stapel, was wir in den letzten Wochen geprobt haben. Wir haben auch ein großes zwei- beziehungsweise dreitägiges Kellerfest, das ist oben am Kreuzwirtskeller, bei dem wir einfach einen lauschigen Biergartenbetrieb unter den alten Bäumen haben, mit fränkischer Kost, mit fränkischem Essen und traditioneller Blasmusik, einfach ein bisschen Biergartenfeeling. Außerdem haben wir im Herbst immer noch unser Benefizkonzert in Zusammenarbeit mit dem Lions Club Roth-Hilpoltstein und natürlich haben wir unsere diversen kleinen Auftritte, wie zum Beispiel am Marktplatz unsere Stadtkonzerte und dann sind wir immer wieder tätig an Festzügen, an welchem wir teilnehmen oder auch kleine Veranstaltungen, wo wir einfach mal zwischendrin spielen, zum Beispiel kleine Ständchen, wenn das so gebucht wurde für eine Hochzeit oder für andere Veranstaltungen.

Klasse 8b: Spezialisieren Sie Ihre Musik auf das jeweilige Fest ?

Carolin Brandl:

Natürlich. Wenn man von einer Kapelle hört, denkt man immer, dass die nur Blasmusik spielen, also so ist es nicht. Bei unserem Frühlingskonzert ist es dann so, dass wir vorwiegend symphonische Blasmusik spielen, das heißt, dass wir dann auch mal etwas Klassisches spielen oder auch mal in die moderne Richtung, wie Filmmusik gehen und auch mal in die Dixieland Richtung also eigentlich ist in unserem großen Konzert alles vertreten.

Klasse 8b: Was ist eigentlich Ihre beste Bühnenerfahrung?

Carolin Brandl: Also zu diesem Punkt habe ich mir eigentlich am meisten Gedanken gemacht und ich finde, dass man die beste Bühnenerfahrung gar nicht beschreiben kann. Jeder Auftritt hat für sich seinen eigenen Charme, seine eigene Spezialität und vielleicht auch manchmal seine eigenen Angstpunkte, wo man hofft, dass es klappt und nach jedem Auftritt lobt man sich selbst. Aber ich finde, dass man so einen einzelnen Auftritt nicht einfach so aus der Tasche ziehen kann, das ist meiner Meinung nach ganz schwer, weil jeder Auftritt für sich etwas Tolles hat.

Klasse 8b: Was macht den Landkreis Ihrer Meinung nach attraktiv?

Carolin Brandl: Ich finde wir wohnen dort, wo andere Urlaub machen. Wir haben eine ganz tolle Landschaft, wir haben ganz tolle Städte mit tollen Geschichten und ich finde, das macht es so attraktiv, diese ganze Mischung aus allem. Die Mischung aus Vereinsleben, aus Natur und aus den vielen Möglichkeiten, die man bei uns im Landkreis Roth hat.

Klasse 8b: Warum sollten junge Menschen Ihrer Meinung nach in den Landkreis Roth ziehen?

Carolin Brandl: Ich finde, das machen unsere vielen Schulen aus, die wir auch zum Beispiel in Hilpoltstein oder auch allgemein im Landkreis haben. Aber ich finde auch einfach, das es die Mischung aus allem macht, zum Beispiel, dass wir nah an Nürnberg sind, dass wir eine gute Zugverbindung haben, dass ganz viele Vereine hier sind, dass man das Vereinsleben wirklich auch Leben kann und, dass man hier bei uns einfach gut leben kann. Ich finde dieser bunte Mix von allem macht den Landkreis dann auch so attraktiv.

Klasse 8b: Vielen Dank für das Gespräch!

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