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Theatre@school

Let's have some Drama!

Wir leben in einer bewegten Zeit. Kriege schwelen, ohne jemals richtig zu verlöschen. Flüchtlinge kommen übers Mittelmeer zu uns mit der Hoffnung auf Frieden. Und was empfängt sie?

Angst und aus dieser geboren Abweisung. Vorurteile werden wieder laut, von denen man meinte, sie wären mit dem Dritten Reich untergegangen. Vor allem mit letzterem hat sich die englische Theatergruppe „Theatre@school“ in ihrer neuesten Produktion „Just Stranges“ auseinander gesetzt.

So hatten die Schüler der 10. und 11. Jahrgangsstufe die Chance, diese auf der Bühne in der Aula zu sehen. Die beiden Schauspieler haben natürlich auf Englisch gesprochen, da alle Schauspieler native speaker aus England, Schottland, Wales oder Irland sind.

Das Stück dreht sich um den syrischen Flüchtlingsjungen Jo und das jüdischen Mädchen Hannah. Einige Jungen aus seiner Schule haben Jo vor laufender Kamera verprügelt. Verängstigt versteckt er sich auf einem kleinen Platz. Dort trifft er auf Hannah, die ein Gespräch mit ihm zu beginnen versucht. Zum Konflikt kommt es, als die beiden von der jeweilig anderen Religion erfahren – Judentum und Islam. Schon werfen sie sich gegenseitig Vorurteile und Beschuldigungen an den Kopf, ohne dem anderen zu zuhören – ganz wie im echten Leben.

Erst allmählich überwinden die beiden ihre Ängste und Stück für Stück erfährt Hannah Jos Geschichte. Wie es kam, dass nur er und sein Vater es nach England geschafft haben oder weswegen er Blut am Hemd hat. Nach und nach entsteht eine Mischung aus einer einfühlsamen Atmosphäre, in der sich völlig Fremde plötzlich für die Probleme des anderen interessieren, und tiefgründiger Gedanken, warum solche Ängste und Vorurteile überhaupt entstehen. In der Geschichte überwindet Jo seine mit der tatkräftigen Unterstützung Hannahs und durch ein Interview, wo er seine Haltung zu Rassismus klar stellt. Als Statement, dass Unterschiedliches sehr wohl zusammen passen kann, sind Jo und Hannah am Schluss ein Paar.

In diesem Stück ist den Schülerinnen und Schülern nicht nur die englische Sprache auf besonders anschauliche Weise nahe gebracht worden, sondern es hat auch dazu angeregt, die Flüchtlinge als Individuen, die alle ihre eigene Geschichte haben, und nicht als blinde Masse zu sehen. Rassismus, irrationale Ängste und Vorurteile helfen nichts. Das tut nur miteinander reden.

Theatre2017

Foto: Tobias Tschapka (HK vom 29.05.2017)

Das Musical „The Magic Shop“ für die Unterstufe war dementsprechend sprachlich abgestimmt. Es handelt von dem elfjährigen Jungen Marc, der mit seinem Leben gelangweilt ist und daher einen Plan hat: Er interessiert sich für Zauberei und macht sich auf den Weg, die berühmte Zauberin Mrs. Mariany in ihrem Zauberladen aufzusuchen. Er trifft dort allerdings auf merkwürdig aussehende Charaktere, die alle behaupten, der Laden gehöre ihnen. Auf diese Weise spielen sie  mit Marcs Enthusiasmus, selbst ein Zauberer zu werden.

Frau Susanne Tietze, die das Ensemble engagiert hat, ist ein toller „Sprachentag“ gelungen.

Anja Lanz

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