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Ein poetisches Referat

 

In Gedenken an die Befreiung des KZ Auschwitz 

Vater, Vater, hörst du denn nicht, / was deine Tochter zu dir spricht? 

Ich will weg von hier, / nimm mich zu dir. 

Mit dir im Grab will ich liegen, / deine Liebe wieder kriegen. 

Hier bin ich bei allem so übrig, / bei dir, Vater, war ich der Liebling. 

Ich will weg von hier, / nimm mich zu dir. (...)

 Das ist die erste Strophe des ergreifenden Gedichts von Bella Silbermann, das die Oberstufenschülerin Elisa Eitel vortrug. Die gesamte Oberstufe, für die das poetische Referat „Blutvergiftung“ inszeniert worden war, war derart still - man hätte eine Stecknadel fallen hören und an der Lautstärke erschrecken können. Fassungslosigkeit und Entsetzen standen vielen Schülerinnen und Schülern ins Gesicht geschrieben, als sie Elisa Eitel, Daniel Kaloczi und dem Nürnberger Schriftsteller Vincent E. Noel lauschten. Die drei Protagonisten verdeutlichten kontrastierend, wie in Nürnberg der Nationalsozialismus die Herzen der Menschen „vergiftete“. Auf der Grundlage des Werkes „Blutvergiftung“, herausgegeben von dem Nürnberger Stadtarchivar Gerhard Jochem bei der Stadt Nürnberg, schlüpfte Vincent E. Noel in die Rolle des Fritz Fink, Nürnberger Stadtschulrat zur NS-Zeit. Eindringlich zeigte dieser in schneidiger NS-Manier auf, welche angebliche Gefahr die Menschen mit jüdischem Glauben darstellten. Im Gegensatz dazu kam Herbert Kolb, ein junger jüdischer Mann, gesprochen von Daniel Kaloczi, zu Wort, um aus der Sicht der Familie Kolb aufzuzeigen, wie es den Nürnberger Juden erging. Elisa Eitel durchbrach dieses „Duo“, um immer wieder verschiedenen Weggefährten Herbert Kolbs eine Stimme zu verleihen. Untermalt wurde das poetische Referat, indem allen Personen ein Gesicht gegeben wurde. Zudem sorgte zum Beispiel eine Installation von Bildern aus dem KZ Auschwitz für nachdenkliche Stimmung, begleitet von Nigel Kennedys „Lullaby“. Die Botschaft, nicht zu vergessen, sondern sich zu erinnern, Warnungen heutzutage zu erkennen, wurde letztlich nicht nur von Bela Bs. Song „Kauft nicht bei Nazis“ gestützt. Schulleiterin Anja Eichinger fand die richtigen Worte: „Das Schlimmste ist wegschauen.“ Das will und wird das Gym Hip nicht.

Sabine Kosider

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