Kettenbriefe, Online Spiele, Tide Pod Challenge ...

Welchen Gefahren ist mein Kind ausgesetzt, wenn es im Netz surft, Online-Spiele spielt oder sich auf sozialen Plattformen bewegt? Unter dieser Leitfrage stand der Vortrag von Kriminalhauptkommissar Roland Mücke (Kriminalpolizei Schwabach) am 8. April 2019 in der Aula des Gymnasiums Hilpoltstein, zu dem interessierte Eltern und Lehrkräfte der Hilpoltsteiner Schulen eingeladen waren. Die Antwort war eindeutig: Kinder sind vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Herr Mücke demonstrierte den Anwesenden, wie leicht man durch wenige Klicks im Internet Hardcore-Pornoseiten aufrufen kann und informierte darüber, dass Pädophile Internetplattformen oder Multiplayer-Online-Spiele nutzen, um unter einer falschen Identität ihre Opfer anzusprechen. Andererseits tragen auch Jugendliche selbst zu ihren Gefährdungen bei, indem sie sich beispielsweise gegenseitig Gewaltvideos oder selbst aufgenommene pornografische Bilder via Facebook, WhatsApp, Instagramm und Co. schicken. Auch das Herunterladen vermeintlich harmloser Apps wie Tik Tok, ein Videoportal für Playback-Musikvideos, hat Tücken, da man unweigerlich Daten preisgibt und beim Hochladen eigener Videos Gefahr läuft, wegen Urheberrechtsverletzung verklagt zu werden. Für Eltern besonders schwer nachvollziehbar sind teils lebensgefährliche Challenges, zu denen Jugendliche im Netz aufrufen, wie Tide Pod Challenge (Waschmittel essen) oder Choking Challenge (eigenhändiges Würgen bis zur Ohnmacht). Mit Kettenbriefformaten auf sozialen Plattformen werden gerade auch jüngeren Kindern Todesängste eingejagt.
Der Vortrag machte alle Anwesenden alarmiert und betroffen; viele suchten im Anschluss noch das Gespräch des Experten. Man war sich einig, dass es sinnvoll ist, Schülerinnen und Schülern durch einen jugendgerechten Vortrag zu diesem Thema über die allgegenwärtigen Gefahren aufzuklären. Herr Mücke sagte dafür bereits zu. Unabhängig davon obliegt es uns Eltern und Lehrkräfte, die Kinder und Jugendlichen zu warnen und auf ihren Wegen im Netz nicht allein zu lassen.