„Don’t Feed the Trolls“
Die 8. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Hilpoltstein besuchte am 23.10.2019 das Diskursmusical „Trollwut“ in den Nürnberger Kammerspielen.
Zum 10. Mal veranstaltete das Gostner Hoftheater das Theaterfestival „licht.blicke.“ für junges Publikum.Dafür hatten sie das Bonner Ensemble „pulk fiktion“ mit ihrem Stück „Trollwut“ in die Nürnberger Kammerspiele eingeladen. Der Einladung folgten auch alle drei 8. Klassen des Gymnasiums Hilpoltstein, die im Zug mit ihren Deutschlehrern und –lehrerinnen angereist waren. In der durchaus schrägen Eigenproduktion von pulk fiktion begeben sich vier „digital immigrants“, verkleidet als Trolle mit opulenten, fantasievollen und witzigen Perücken und Kostümen, auf eine Reise durchs World Wide Web. Sie wollen den „digital natives“, also den jugendlichen Zuschauern, in einer Art Collage etwas berichten: Von der Meinungsbildung durch das Netz oder im Netz, von fake news und gefiltertem Wissen, von hatern und Internettrollen, aber auch von den unendlichen Möglichkeiten der Wissens- und Informationsvermittlung durch das World Wide Web. Sie stellen dabei durchaus unbequeme Fragen, geben aber zu, dass sie selbst darauf keine Antworten haben. Auch der Humor bleibt bei dem Stück nicht auf der Strecke und so wird immer wieder laut gelacht, wenn die wirklich guten Schauspieler mit einer gehörigen Portion Selbstironie in Songs wie „Ich bin gerne analog“, „Fake Song“ oder „Lieber nichts gewusst“ wichtige aktuelle Themen der Digitalisierung aufgreifen. Dabei wird auf den erhobenen Zeigefinger verzichtet und am Ende fordern die „digital immigrants“ die junge Generation als „natives“ auf: „Werdet laut/ Und rettet uns/ Empört Euch/Lauter und lauter/ denn Ihr seid stark/ Und wir sind alt“. Damit stehen für das junge Publikum eine positive und hoffnungsvolle Botschaft, aber auch viele Fragen im Raum. Das komplexe und teils schwierige Stück war somit nicht nur ein positives kulturelles Gemeinschaftserlebnis der 8. Klassen, sondern bietet auch eine Grundlage für weitere Diskussionen im Deutschunterricht über das World Wide Web und die Digitalisierung. So werden sicher auch noch einige Fragen der Schüler geklärt werden, die das Gefühl hatten, das Stück nicht vollständig „gecheckt“ zu haben.

von Felicitas Rigó, Mia Reichow (beide 8b) und Anette Katheder