Bauanleitungen verschiedener Arten von Insektenhotels
Durch Industrie-, Wohngebietserschließungen, Waldrodungen, etc. grenzt sich der Lebensraum der Insekten besonders seit den letzten Jahrzehnten immer mehr ein. Erfreulicher Weise ist seit einigen Jahren zu beobachten, dass sich Insektennisthilfen immer größerer Beliebtheit erfreuen, wodurch ein gewisser Ausgleich für verlorenen Lebensraum geschaffen werden kann.
Allerdings werden oft beim Bauen, beim Befüllen, als auch bei der Platzierung von Insektenhotels, ungeschickte und teilweise kontraproduktive Fehler begangen, weshalb es sich das P-Seminar Umweltschutz/ Umweltschule zur Aufgabe gemacht hat, mit den häufigsten Fehlern rund um dieses Thema aufzuklären und einige verschiedene Bauanleitungen zu geeigneten Insektenhotels vorzustellen.
Bauanleitungen einiger geeigneter Insektenhotels (versch. Schwierigkeitsstufen):
Nistblock/ -balken (Schwierigkeitsstufe Nr.1)
Benötigtes Material, Werkzeug: Holzbalken, Bohrmaschine
1. Holzbalken platzieren und quer, d.h. gegen die Faserrichtung in das Holz bohren.
2. Den Nistbalken entsprechend des Standortes und der Befestigungsweise anpassen.
Hexagonförmiges Insektenhotel (Schwierigkeitsstufe Nr.2)
Benötigtes Material, Werkzeug: Bretter, Kleber, Klebeband, Säge (Kreissäge)
1. Sechs gleichlange Stücke aus einem Brettes sägen (hier 12 cm)
2. Jeweils dieselben zwei Außenkanten in einem Winkel (Innenwinkel) von 60° abschneiden
3. Die sechs Stücke mithilfe von Holzkleber und Klebeband (nach dem Festwerden des Klebers wieder entfernen) an den schiefen Außenkanten zusammenfügen und entsprechend der auf dem Kleber angegebenen Zeit trocknen lassen.
4. Die ersten 3 Schritte können Sie beliebig oft wiederholen und die einzelnen Körper zusammenschrauben, wodurch ein größerer Körper entsteht.
5. Je nach Befüllmaterial kann noch eine Rückplatte für das Insektenhotel angebracht werden. Dafür den Körper auf eine Holzplatte legen diesen Umfahren und anschließend aussägen.
6. Anschließend Befüllen und an einem geeigneten Platz aufhängen (siehe Hinweise unten)
Befüllung:
Geeignete Materialien:
- Stroh
- Rindenmulch
- Laub (trocken)
- Röhrchen aus Bambus, Schilf
- Abgelagertes Holz, welches quer der Holzfasern eingebohrt ist
Achtung: Vor allem einsehbare Beobachtungsinsektenhotels, welche aus Plexiglas gebaut sind, eignen sich nicht, da es durch den mangelnden Gasaustausch und der Bildung von Kondenswasser zu Schimmelbildung kommt.[1]
[1] Quelle: https://www.naturgartenfreude.de/wildbienen/nisthilfen/fehlerquellen/[aufgerufen am 13.12.2020]
Platzierung:
Sonniger Standort
Wind- und regengeschützt (Schutz vor Feuchtigkeit)
Nahrungsangebot in der Nähe
Nicht baumelnd aufhängend
Ca. 50 cm über dem Boden aufhängen (Schutz vor Hunden, Katzen)
Hinweise:
- Es gibt keinen falschen/ schlechten Zeitpunkt ein Insektenhotel aufzustellen
- Am besten das Dach mit sog. Dachpappe bedecken => Langlebigkeit
- Holz mit naturbelassenem Öl einlassen => Langlebigkeit
- Edelstahlschrauben statt normaler Schrauben, dass kein Rost auftritt
- Stabile Befestigungsmöglichkeit
- Trockenes Befüllmaterial verwenden, um Schimmelbildung zu vermeiden
Umsetzung am Gymnasium:
Auch ein Teil unseres P-Seminars hat es sich zur Aufgabe gemacht, einige Insektenhotels am Gelände des Gymnasiums Hilpoltstein aufzuhängen. Diese haben wir in Eigenregie selbst gebaut und aufgehängt und hoffen, dass die Insekten im Bereich des Gymnasiums ein hoffentlich schönes Leben genießen dürfen. Im Anhang finden Sie einige Eindrücke der Insektenhotels.
Viel Spaß und Erfolg beim Bau bzw. Umbau/ Anpassen Ihres Insektenhotels wünscht Ihnen das P-Seminar Umweltschule - Umweltschutz.