Alfons am Gym Hip
Politische Bildung mit Kabarettist
Kabarettist Alfons, bekannt aus dem Fernsehen mit seinem orangefarbenen Trainingsanzug und dem Puschelmikro, war mit seinem aktuellen Programm „Jetzt noch deutscherer“ in der Kulturfabrik Roth zu Gast. Bei dieser Veranstaltung erzählte er mit viel Witz und Feingefühl von seinem Weg zur deutschen Staatsbürgerschaft, von kulturellen Missverständnissen – und von seiner Großmutter, die Auschwitz überlebt hat. Humor und ernste Themen wechselten sich dabei ab, ohne gekünstelt zu wirken. Diesen Auftritt besuchten wir – die Schüler*innen der 11. Und 12. Jahrgangsstufe, die Französisch belegen – gemeinsam mit unseren Lehrerinnen.
Am nächsten Tag war Alfons dann auch bei uns an der Schule – dort ging es weniger ums Kabarett, sondern um direkte Gespräche mit Jugendlichen. In kleiner Runde diskutierte er mit Schüler*innen über Demokratie, Mitbestimmung und was es heißt, gehört zu werden. Statt langatmiger Vorträge stand der offene Austausch im Mittelpunkt. Alfons stellte Fragen, hörte zu und ließ Raum für echte Meinungen – ein Ansatz, der auffällig ehrlich und auf Augenhöhe funktionierte. Besonders deutlich wurde, wie viele junge Menschen das Gefühl haben, politisch nicht ernst genommen zu werden. Genau da setzte Alfons an: Demokratie beginne mit Zuhören, sagte er, und warnte davor, Gleichgültigkeit einfach hinzunehmen. „Damit das Böse gedeiht, braucht es nur gute Menschen, die nichts tun“ – dieses Zitat von Simon Wiesenthal zog sich wie ein roter Faden durch das Gespräch.
Das Ganze war Teil eines Schulprojekts, das Alfons inzwischen bundesweit durchführt: Nach einem Theaterabend folgt ein Besuch an der Schule, bei dem genau solche Gespräche stattfinden. Ein einfaches, aber wirkungsvolles Konzept, das zeigt, wie politische Bildung auch anders funktionieren kann – ohne Zeigefinger, aber mit Haltung.








