Vorlesewettbewerb 2.0
Die Aula ist bestuhlt. Erwartungsvoll sitzen alle Schülerinnen und Schüler der sechsten Jahrgangsstufe mit ihren Deutsch-Lehrkräften da. Auf der Bühne hat die fünfköpfige Jury Platz genommen. In der Mitte steht ein Tisch mit Leselampe, der Scheinwerfer ist darauf gerichtet. Es geht um den Schulentscheid im Vorlesewettbewerb; die Klassensiegerinnen der vier sechsten Klassen treten gegeneinander an …
So wäre es gewesen, wenn es wie immer gewesen wäre. Aber dieses Jahr ist alles anders. Die Hygieneregeln verbieten es, dass sich alle zusammen in der Aula aufhalten. Nicht einmal die vier Klassensiegerinnen dürfen zusammen in einem Raum sitzen! Was tun?
Entgegen aller schlechten Nachrede in der landesweiten Presse ist die Digitalisierung an unserer Schule schon weit fortgeschritten. Schnell war deshalb klar: Der Vorlesewettbewerb findet trotzdem statt – aber eben digital. Und dadurch leider ohne großes Publikum. Die vier Klassensiegerinnen Alina Wittmann (6a), Alina Herrler (6b), Paula Bock (6c) und Marlene Merlein (6d) zeigten sich souverän in der Videokonferenz und lasen der Jury – bestehend aus Herrn Strauß als Leiter der Schulbibliothek, Frau Maurer und Frau Groß als Vertreterinnen der Fachschaft Deutsch, Jan Möller als Schülersprecher und Sophia Habel (7d) als Vorjahressiegerin – zunächst ihre vorbereiteten Textauszüge vor. In einer zweiten Runde mussten die vier Schülerinnen einen unvorbereiteten Text vorlesen. Uns begleitenden Deutsch-Lehrkräften blieb nichts Anderes übrig, als Daumen zu drücken. Gottseidank lief auch technisch alles glatt.
Die Entscheidung war angesichts der tollen Lesekünste der Mädchen zwar knapp, aber dennoch eindeutig: Alina Wittmann wurde von Vorjahressiegerin Sophia zur Siegerin des schulinternen Lesewettbewerbs 2020 gekürt. Sie wird unsere Schule dann auf Bezirksebene vertreten – in welcher Form ist zwar noch nicht klar, doch sollte auch diese Wettbewerbsrunde digital stattfinden, ist Alina bestens gerüstet!

Daniela Evers